Good Practice – Inklusion
Inklusion ist kein Nine-to-five-Job
Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt ist nicht nur ein gesellschaftliches Anliegen, sondern eine Herzensangelegenheit, die uns alle betrifft. Doch leider gibt es immer noch viele Hürden – und die größten sind nicht infrastruktureller oder rechtlicher Natur, sondern entstehen in den Köpfen.
Ein Bürotag bei Inclusion24, wie bei vielen anderen Firmen: Kunden:Kundinnen kommen vorbei, die Teams machen gemeinsam Pause, am Nachmittag findet ein Seminar statt. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Tag aussieht, ist das Ergebnis vieler kleiner, aber entscheidender Anpassungen.
Das Klingeln an der Tür löst bei uns ein Blitzlicht aus, damit auch die gehörlosen Kollegen:Kolleginnen wissen, dass Besuch da ist. Tische sind höhenverstellbar, weil wir sicherstellen, dass alle ergonomisch arbeiten können, egal ob sie im Rollstuhl sitzen oder Rückenprobleme haben. Der Kaffeeautomat hat Braillebeschriftungen, und „Alexa“ ist fixes Teammitglied. Es sind diese kleinen, oft unsichtbaren Anpassungen, die es ermöglichen, dass jede:r im Team gleichberechtigt arbeiten kann.
„Warum sollte es nicht gehen?“
Trotz technischen Fortschritts sehen sich viele Menschen mit Behinderungen nach wie vor enormen Herausforderungen gegenüber, wenn sie auf Jobsuche sind. Nicht, weil ihnen die Qualifikation fehlt, sondern weil manche Menschen – und das betrifft leider auch potenzielle Arbeitgeber – schnell zur Frage neigen: „Wie soll das denn gehen?“ Wir stellen uns die Frage meistens andersherum: „Warum sollte es nicht gehen?“
Technische Hilfsmittel, persönliche Assistenz am Arbeitsplatz oder Gebärdensprachdolmetscher:innen stehen zur Verfügung, aber noch entscheidender ist es, das Team als Ganzes zu sensibilisieren. Trainings helfen uns, die richtigen Fragen zu stellen: Wie gehen wir miteinander um? Was braucht jede:r Einzelne, um sich wohlzufühlen? Welche Herausforderungen begegnen uns im Arbeitsalltag und wie unterstützen wir uns gegenseitig dabei? Und das sind in Wirklichkeit Fragen, die sich jedes Team stellen sollte!
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass offener Austausch essenziell ist. „Beim Reden kommen die Leute zusammen – und man muss nicht alles allein lösen“ ist ein Grundsatz, der uns täglich begleitet.
Behinderung und Arbeitslosigkeit – ein Kreislauf
Auch wenn die Technik große Fortschritte gemacht hat – ein Beispiel sind Videokonferenzen mit Live-Untertiteln, die die Kommunikation für gehörlose Kollegen:Kolleginnen erleichtern – stecken wir immer noch im Kreislauf „Behinderung und Arbeitslosigkeit“ fest. Die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung war 2022 fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Das zeigt, dass fehlende Berufsmöglichkeiten nicht nur ein soziales Problem sind, sondern Folgen echter Diskriminierung.
Inklusion ist kein Nine-to-five-Job
Dem setzen wir Information, Beratung und vor allem eine klare Haltung entgegen: Inklusion ist keine Checkliste. Es gibt kein Abhaken und „Fertig“. Inklusion endet nicht um 17 Uhr.
Inklusion ist vielmehr eine Lebenseinstellung, die kontinuierlich gepflegt und entwickelt werden muss. Sie basiert auf Erfahrungen, Lernen und dem Willen, diese Haltung zu leben. Für uns sind drei Dinge besonders wichtig, um Inklusion zu ermöglichen: Humor, Fantasie und Mut.
Humor verbindet Teams, fördert Toleranz und schafft Verständnis. Fantasie öffnet uns neue Wege, lässt Hindernisse schrumpfen oder erst gar nicht entstehen. Und Mut? Mut bedeutet, neue Wege zu gehen, gemeinsam zu wachsen und immer wieder unsere Komfortzonen zu verlassen.
Und was intern erprobt ist, lässt sich extern auch in den Kundenbeziehungen leben! Die größten Barrieren existieren in den Köpfen, aber Humor, Fantasie und ein wenig Mut überwinden sie schneller, als wir denken. Inclusion24 will Sensibilisierung für das Thema Inklusion schaffen, Menschen mit und ohne Behinderung miteinander verbinden und besonders auch in der Arbeitswelt zeigen, wie Inklusion zum Gewinn aller Beteiligten funktionieren kann.
Zusammenfassung
Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Beeinträchtigungen auch leicht und einfach Zugang zur Arbeitswelt haben – ohne dass zusätzliche Hilfen oder Mittel notwendig sind. Inclusion24 bietet Unternehmen die Möglichkeit, neue Perspektiven im Umgang mit Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen mit Behinderung einzunehmen, Wissen zu gewinnen, innovative Ideen zu kreieren und Konkurrenzfähigkeit zu entwickeln.