Inklusion & Diversität
Ein Gewinn für alle!
Inklusion und Diversität sind nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendig. Wo liegen die Vorteile von Inklusion und Diversität für Betriebe und Organisationen? Welche Bedeutung hat die Barrierefreiheit im betrieblichen Kontext und wer unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung?
Die Begriffe Inklusion und Diversität sollten heutzutage in den österreichischen Betrieben mehr als nur Schlagworte sein. Sie sind entscheidend für eine moderne und zukunftsorientierte Arbeitswelt. Dabei geht es darum, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Altersgruppe, ihrer Religion oder einer Behinderung – die gleichen Chancen haben, ihr Potenzial zu entfalten.
Inklusion und Diversität fördern Innovation, da unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu kreativen Lösungsansätzen führen. Das kann oft auch eine Leistungssteigerung und effizientere Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz bewirken.
Die Mitarbeiter:innenzufriedenheit steigt und vor allem psychische Belastungen am Arbeitsplatz können durch ein besseres Arbeitsklima reduziert werden.
Im Zusammenhang mit Inklusion stellen Menschen mit Behinderungen eine besonders wichtige Gruppe dar. Sie können Unternehmen oft mit einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven bereichern. Barrierefreie Arbeitsumgebungen und flexible Arbeitsmodelle ermöglichen es Menschen mit Behinderungen, ihre Talente voll auszuschöpfen.
Aber auch andere Diversitätsaspekte wie Alter, Geschlecht und Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung und Migrationshintergrund spielen eine entscheidende Rolle. Ältere Mitarbeiter:innen bringen beispielsweise langjährige Erfahrung und ein breites Wissensspektrum mit. Junge Menschen hingegen sind oft innovativ und offen gegenüber digitalen Technologien. Menschen mit Migrationshintergrund stärken Unternehmen mit ihrer interkulturellen Kompetenz.
Was können Unternehmen tun, um ein diverses und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen?
- Bewusstsein schaffen: Sensibilisierungsschulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter:innen sind ein erster Schritt.
- Barrieren abbauen: Physische, soziale und kulturelle Barrieren müssen identifiziert und reduziert (wenn nicht gänzlich beseitigt) werden.
- Flexible Arbeitsmodelle: Individuelle Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zum Homeoffice fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
- Netzwerke: Die Gründung von Netzwerken für Mitarbeiter:innen mit bestimmten Merkmalen (z. B. Frauennetzwerke, Netzwerke für Menschen mit Behinderungen) kann dazu beitragen, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen.
Barrierefreiheit – nur für Menschen mit Behinderung relevant?
Barrierefreiheit ist mehr als nur der Einbau einer Rampe oder die Anpassung eines Arbeitsplatzes. Es ist ein grundlegendes Menschenrecht und ein Zeichen von Inklusion. Im beruflichen Kontext geht es darum, dass alle Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen – die gleichen Chancen haben, ihr Potenzial zu entfalten.
Oftmals wird Barrierefreiheit fälschlicherweise als etwas Besonderes betrachtet, das nur für Menschen mit Behinderungen relevant ist. Doch die Realität sieht anders aus: Von barrierefreien Arbeitsumgebungen profitieren alle Beschäftigten. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz beispielsweise schützt nicht nur Menschen mit Rückenproblemen, sondern alle Mitarbeiter:innen vor Überlastungen, und trägt so zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit bei.
Darüber hinaus ist Barrierefreiheit ein wichtiger Aspekt der Unfallprävention. Stolperstellen, schlecht beleuchtete Bereiche oder unzureichend gesicherte Maschinen stellen für alle Beschäftigten ein Risiko dar. Durch die Beseitigung solcher Barrieren wird nicht nur die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen erhöht, sondern auch die allgemeine Unfallgefahr reduziert.
Unterstützung für Betriebe und Organisationen durch das Chancen-Nutzen-Büro
Wichtig: Bei der Umsetzung der genannten Punkte werden Betriebe nicht allein gelassen. Eine Möglichkeit, sich Hilfe speziell zum Thema Arbeit und Behinderung ins Haus zu holen, ist das Chancen-Nutzen-Büro im Österreichischen Gewerkschaftsbund. Hier werden Arbeitnehmer:innen, aber auch die Betriebe selbst in allen Fragen rund um das Arbeitsleben und das Thema Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen unterstützt.
Jede:r kennt die Thematik – aber geschieht etwas?
Diese Frage sollte sich jede:r selbst stellen. Es gibt positive Beispiele in Österreich, insgesamt spielt Inklusion aber eine viel zu untergeordnete Rolle und psychische Belastungen insbesondere für Arbeitnehmer:innen mit Diversitätsaspekten (Behinderung, Herkunft, etc.) nehmen zu. Sensibilisierung und die Darstellung der Vorteile von Inklusion und Diversität sind daher heute notwendiger als jemals zuvor.
Zusammenfassung
Unternehmen profitieren von Vielfalt: Mehr Innovation, bessere Leistung, höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen. Menschen mit Behinderungen, unterschiedlichen Altersgruppen, Geschlechtsidentitäten und Kulturen bringen einzigartige Perspektiven ein. Barrierefreie Arbeitsumgebungen und flexible Arbeitsmodelle sind entscheidend. Unternehmen können durch Schulungen, Abbau von Barrieren und Netzwerke eine inklusive Kultur fördern. Das Chancen-Nutzen-Büro des ÖGB unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von Inklusionsmaßnahmen.