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Freiwillige Hilfskräfte

Notruf: Forstunfall

Die von der AUVA abgehaltene Praxisveranstaltung „Woodmaster“ im Frühjahr 2024 ermöglichte erstmals die realistische Nachstellung eines schweren Forstunfalls unter Beteiligung mehrerer Einsatzorganisationen. Im Notfall kommt es auf einen funktionierenden Rettungsablauf an.

Ein Rettungsteam arbeitet an einem Berghang, umgeben von umgestürzten Bäumen und Vegetation. Im Hintergrund sind Rettungsfahrzeuge und weitere Einsatzkräfte zu sehen. Die Rettungskräfte bereiten die Bergung eines verletzten oder eingeschlossenen Individuums vor.
© Georg Oberdorfer

Forstarbeitende stehen täglich vor vielfältigen Herausforderungen: Diverse Witterungsbedingungen, steile Hanglagen, besondere Arbeitsmittel und -methoden erfordern höchste Kompetenz. Zudem werden Forstarbeiten durch aktuelle ökologische und wirtschaftliche Entwicklungen aufwendiger und schwieriger: mehr Schadholz (z. B. durch Borkenkäferbefall) muss aufgearbeitet werden, der Bedarf an Energieholz steigt. Die jährlich von der AUVA veranstaltete Praxisschulung „Woodmaster“ ermöglicht für Forstpraktiker:innen einen intensiven Fachaustausch mit dem Ziel der Optimierung der Arbeitssicherheit. Dieses Frühjahr trafen sich die Forstexperten:-expertinnen am Sitz und den Flächen der Bayerischen Staatsforste St. Martin bei Lofer. Die (länder-)übergreifende Zusammenarbeit setzte sich auch im diesjährigen Schulungsschwerpunkt fort: So wurde nach eingehender theoretischer Aufarbeitung ein schwerer Forstunfall simuliert, der die Zusammenarbeit gleich mehrerer an der Übung teilnehmender Einsatzorganisationen erforderte. 

Ing. Manfred Keuschnigg von der ausrichtenden AUVA-Landesstelle Salzburg ist Mitglied der AUVA-Fachgruppe Forst und sprach über Unfallszenarien aus der Praxis, die entscheidende Standortbestimmung im Notfall und über den Beitrag jedes:jeder einzelnen Forstarbeitenden zur Reduktion von Forstunfällen.

Beim diesjährigen „Woodmaster“ wurde inszeniert, ein Forstarbeiter sei unter einem Wurzelstock verletzt eingeklemmt. Wie realistisch ist so ein Unfall in der Forstpraxis?

Sehr realistisch. Wir verzeichnen in unserer Unfallstatistik jedes Jahr über 1.000 Arbeitsunfälle in Österreich bei forstwirtschaftlichen Tätigkeiten. Im Jahr 2023 hatten wir 1.080 Forstunfälle, 31 davon endeten tödlich. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen Kontrollverluste über Gegenstände oder Werkzeuge. Das kann eine Verletzung durch die Motorsäge sein, aber auch fallende Äste und Stämme sind hauptverantwortlich für Unfälle im Forst. 

Dazu muss man sagen, dass Gefahrenbereiche oftmals falsch eingeschätzt und für notwendige (Weiter-)Arbeiten nicht verlassen werden. Die Statistik sagt auch, dass für Personen ab 65 Jahren ein besonders hohes Unfallrisiko besteht. Erfahrung und langjährige Vertrautheit mit der Waldarbeit können eine geringer werdende Leistungsfähigkeit leider nicht aufwiegen.

Wie läuft die Rettungskette nach einem Forstunfall im Idealfall ab, welche Einsatzkräfte sind beteiligt?

Gröbere Unfälle erfordern ein Aufgebot an Rettungskräften: Je nach Schwierigkeitsgrad der Bergung sind bei einem Unfall Bergrettung, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei im Einsatz. Wir haben bei unserem Praxisfall erlebt, wie die Verständigung und Zusammenarbeit unter den Helfern:Helferinnen funktioniert und welchen Aufwand ein Unfall bedeutet. Die Forstpraktiker:innen wissen, dass neben den lebensrettenden Sofortmaßnahmen die korrekte Standortbestimmung für die Rettung entscheidend ist. Die Kenntnis über Rettungspunkte, GPS-Ortung und die Anwendung hilfreicher Apps sind Beispiele für den Beitrag jedes und jeder Einzelnen, um im Falle des Falles schnellstmöglich versorgt werden zu können. 

Ein Mann liegt unter einem großen umgekippten Baumstamm, während er eine orangefarbene Schutzhelm trägt. Er scheint bei einem Forstunfall eingeschlossen zu sein, in einer Umgebung, die von Gras und Wurzeln umgeben ist.
© Georg Oberdorfer
Mehrere Rettungskräfte in orangefarbener Schutzkleidung und Helmen bereiten sich darauf vor, eine verletzte Person in einer Trage, die in eine Rettungsdecke eingewickelt ist, den Hang hinunter zu transportieren.
© Georg Oberdorfer

Was wird in der Forstpraxis zur Vermeidung von Unfällen getan?

Beim jährlichen Woodmaster wird uns immer wieder deutlich, wie umfassend das fachliche Know-how der Praktiker:innen ist. Wie in jedem anderen Berufsfeld ist es auch für die Forstarbeit wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden, offen zu bleiben für Innovationen, die dem Schutz der eigenen Gesundheit dienen. Auf Basis der gesetzlichen Grundlagen und Verordnungen, die in der Forstarbeit tragend sind, arbeiten wir in der AUVA-Fachgruppe Forst weiter an den Regeln für eine sichere Forstarbeit. Es ist unser Ziel, diese Sicherheitsbestimmungen fest in der täglichen Praxis zu verankern.

Zusmmenfassung

Die von der AUVA veranstaltete Praxisschulung „Woodmaster“ ermöglichte erstmals die realistische Nachstellung eines schweren Forstunfalls unter Beteiligung mehrerer Einsatzorganisationen. Bei der Simulation eines Verunfallten unter einem Wurzelstock zeigten sich die Herausforderungen und die Bedeutung der Zusammenarbeit von Bergrettung, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei.


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