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Freiwillige Hilfskräfte

Freiwillige im Einsatz

In Österreich sind Tausende Freiwillige regelmäßig für Feuerwehr und Rettung im Einsatz und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zu einem funktionierenden Gemeinwesen. Wir haben bei Rettungsorganisationen nachgefragt, mit welchen Risiken und Herausforderungen sie im Einsatz konfrontiert sind, ob der Versicherungsschutz von Freiwilligen durch die AUVA allgemein bekannt ist und was bei der Prävention von Unfällen zu beachten ist. Drei Experten der Freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuzes geben einen kurzen Einblick in ihre Arbeit.

Zwei Feuerwehrleute in Schutzkleidung und Helmen kämpfen gegen ein intensives Feuer. Der eine Feuerwehrmann hält einen Schlauch, aus dem Wasser spritzt, während sie sich in unmittelbarer Nähe der Flammen befinden. Die Szenerie ist in warmen, flackernden Lichttönen gehalten, die die gefährliche Umgebung betonen.
© Adobe Stock / CameraCraft

Abschnittsfeuerwehr­kommandant Brandrat
Josef Prommegger

 

Baumeister und Brandrat Josef Prommegger ist seit 2011 Ortsfeuerwehrkommandant von Großarl und seit 2022 Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnitts 2 Pongau.

Portraitbild Josef Prommegger
© Gruber Michael

Ist der Versicherungsschutz durch die AUVA bei der Freiwilligen Feuerwehr bekannt?

Der Versicherungsschutz ist den Mitgliedern bekannt. Informationen dazu werden speziell bei den Führungskräfteausbildungen bei uns an der Landesfeuerwehrschule in Salzburg vermittelt. 

Wie funktioniert der Informationsaustausch zwischen den Rettungsorganisationen im Einsatz?

Der Informationsfluss zwischen den Rettungsorganisationen bei Einsätzen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und ist mittlerweile auf einem guten Niveau, aber Verbesserungen sind immer noch möglich. Auch digitale Technologien nehmen immer mehr Einfluss auf unsere Tätigkeit, etwa Feuerwehrdrohnen, der gemeinsame Digitalfunk aller Einsatzkräfte und digitale Anwendungen wie Brandschutzpläne, Rettungskarten etc. Ich denke auch, dass beispielsweise die künstliche Intelligenz (KI) in unserem Arbeitsalltag in Zukunft mehr Anwendung finden wird. 

Was ist aufgrund Ihrer Erfahrung das Wichtigste, um Unfälle im Einsatz zu verhindern?

Gute Schulung, Ausbildung und den jeweiligen Bedingungen entsprechende persönliche Schutzausrüstung (PSA). Den Mitgliedern vermitteln wir, sowohl bei der Anfahrt als auch beim Einsatz stets Ruhe zu bewahren und die jeweilige Einsatzsituation bestmöglich anhand ihrer Ausbildung auszuführen. 

Landesrettungskommandant                                                    Wolfgang Frühwirt

 

Wolfgang Frühwirt ist seit 2021 Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Niederösterreich und Mitglied der Geschäftsführung.

Portraitbild Wolfgang Frühwirt
© RK NÖ / M. Hechenberger

Ist der Versicherungsschutz durch die AUVA bei den Freiwilligen des Roten Kreuzes bekannt?

Die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen – Freiwillige, Hauptberufliche, Zivildienstleistende und Freiwillige des Sozialjahres – liegt uns besonders am Herzen. Deshalb sind alle entsprechend versichert und auch darüber informiert. 

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Sicherheitsfachkräften (SFK) in Betrieben?

Eine der großen Stärken von Freiwilligenorganisationen wie dem Roten Kreuz ist es, dass viele gut ausgebildete Sanitäter:innen in heimischen Betrieben arbeiten und so bereits ein großes Know-how mitbringen. Diese Menschen eignen sich großartig, die Position als SFK zu übernehmen. Viele unserer Freiwilligen in Betrieben werden als First Responder im Notfall von der Leitstelle direkt alarmiert.

Was ist aufgrund Ihrer Erfahrung das Wichtigste, um Unfälle im Einsatz zu verhindern?

Das Wichtigste ist die Schulung der Mitarbeitenden – von Fahrsicherheitstrainings angefangen bis hin zum korrekten Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung. Außerdem werden neben den theoretischen Ausbildungen regelmäßig praktische Übungen abgehalten, um die Mitarbeitenden optimal auf den Realeinsatz vorzubereiten.

Hauptbrandinspektor (HBI)
Markus Buzanich

 

Rauchfangkehrermeister und Hauptbrand­inspektor (HBI) Markus Buzanich ist seit 2015 Ortsfeuerwehrkommandant von Schwarzach im Pongau.

Portraitbild Markus Buzanich
© Feuerwehr Schwarzach i. Pongau

Ist der Versicherungsschutz durch die AUVA bei der Freiwilligen Feuerwehr bekannt?

Der Versicherungsschutz ist bekannt und wir holen uns jährlich die neuesten Informationen bezüglich Versicherungsschutz und Sicherheit bei der AUVA. Da wir in unserer Feuerwehr einen Fachkundigen haben, kann dieser uns sehr viel Wissen zu den Themen vermitteln. 

Wie reagieren Betroffene wirklich im Brandfall und was könnte an Schulung und Information verbessert werden?

In den Vorbereitungsarbeiten kann nie genug geschult werden. Ruhe bewahren ist das Wichtigste. Frühzeitige Brandschutzschulung, beginnend in der Volksschule, ist außerdem sehr empfehlenswert. Leider reagiert im Ernstfall aber jede Person anders – was auch zu fatalen Fehlern führen kann. 

Was ist aufgrund Ihrer Erfahrung das Wichtigste, um Unfälle im Einsatz zu verhindern?

Das Wichtigste ist für mich eine gute Ausrüstung und außerdem muss die praktische Anwendung regelmäßig geübt werden. Der richtige, sichere Umgang etwa mit hydraulischem Rettungsgerät und mit dem Pressluftatmer wird dann auch automatisch bei Einsätzen angewendet.


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