Erste Löschmaßnahmen bei Bränden auf dem Acker

Aufgrund von Hitze, damit verbundener Trockenheit und entstehendem Funkenschlag auf Ackerflächen können Strohpressen bei Arbeiten auf Feldern in Brand geraten. In der Vergangenheit musste der:die Fahrer:in mittels Feuerlöscher versuchen, das Feuer möglichst klein zu halten, da vollständiges Löschen nicht möglich war. So musste gewartet werden, bis die Feuerwehr zum Lösch-Einsatz eintraf und den Brand bekämpfte. In der Zwischenzeit ging wertvolle Zeit verloren und die Brände breiteten sich rasch aus. Diesem gefährlichen Umstand wollte der Unternehmer Peter Kircher ein Ende setzen.

Brandschutz durch Löschwasser am Bearbeitungsgerät

Für die Bearbeitung der Ackerflächen wird, je nach Bearbeitungsgerät, am Zugfahrzeug ein Frontgewicht benötigt, um den Bodenkontakt der Vorderräder des Zugfahrzeugs zu gewährleisten. Dies ist nicht nur für die Lenkbarkeit, sondern auch für den Vortrieb von Bedeutung. Nach erfolgter Erntefahrt mit dem Mähdrescher bleibt Stroh am Feld liegen. Dieses Stroh wird mittels eines Strohhäckslers, welcher vor der Strohpresse montiert ist, zerkleinert und von der Strohpresse aufgenommen und gepresst. Durch am Boden befindliche Steine können beim Häckseln Funken entstehen, die den aufgewirbelten Strohstaub und das Häckselgut entzünden können. Der Entstehungsbrand mit dem Verbrennungsrauch kann nur schwer im aufgewirbelten Staub erkannt werden. Erst die erkennbaren Flammen weisen auf den Brand hin. Die Brandbekämpfung kann mit 1.000 Liter Löschwasser aus dem Behälter (= Frontgewicht) in Angriff genommen werden. Ein tragbarer 6-kg-Feuerlöscher ist nach kurzer Zeit geleert. Hier liegt der große Vorteil, dass der Brand mit dem Löschwasser mit einem Druck von 15 bar und 200 Liter/min sehr effizient bekämpft werden kann. So ist es dem:der Fahrer:in möglich, bis zum Eintreffen der Feuerwehr den Brand vollständig zu löschen. Seit Einführung dieser Maßnahme hat sich das Sicherheitsgefühl der Beschäftigten deutlich erhöht.

Moderne Technik erfordert Know-how und Erfahrung

Mit seinem seit über 30 Jahren bestehenden Familienbetrieb bietet Peter Paul Kircher unterschiedliche Dienstleistungen für Landwirte:Landwirtinnen an. Er startete im Jahr 1993 mit einem Steyr 8150 und einem Zinkenrotor zur pfluglosen Saat, 2002 stellte er erste Mitarbeiter:innen an und fünf Jahre später startete der erste Lehrling seine Ausbildung zum Landmaschinentechniker. Seither werden jährlich Landmaschinentechniker:innen-Lehrlinge aufgenommen. 

„Wir setzen auf gut ausgebildete Mitarbeiter:innen, denn um die Vorteile der modernen Technik zu nutzen und diese sicher zu bedienen, sind Know-how und Erfahrung notwendig“, erklärt Kircher seinen Präventionsgedanken. Hinzu kommen regelmäßige Zusatzschulungen, um die Facharbeiter:innen auch in der Theorie auf dem neuesten Stand zu halten. Die modern ausgestattete Werkstatt mit hochwertigem Werkzeug ermöglicht den Fachkräften effizientes Arbeiten in der Praxis. Mit zwei Werkstattbussen werden vor Ort Reparaturen so rasch wie möglich selbst durchgeführt, um sichere, saubere und schnelle Arbeit zu gewährleisten. Kircher bietet seinen Kunden:Kundinnen Komplettlösungen für optimale Ernteergebnisse. Dabei ist ihm der Sicherheits- und Gesundheitsschutz ein großes Anliegen. 

Mit der neuartigen Löschvorrichtung an seinen Landmaschinen sorgt Kircher für mehr Sicherheit bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf den Feldern und verhindert durch das sofortige, selbständige Löschen von Ackerbränden durch den:die Fahrer:in größere Schäden.

Nominierung Goldene Securitas 2023

Mit der Goldenen Securitas werden seit 2005 alle zwei Jahre jene Klein- und Mittelbetriebe (KMU), die auf dem Gebiet des Arbeitnehmer:innenschutzes Präventionsmaßnahmen über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus setzen, von AUVA und WKO für ihre vorbildliche Leistungen prämiert. Produkt- und Dienstleistungsinnovation ist für die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens unverzichtbar, auch in Hinblick auf Unfallverhütung. Für die innovative Maßnahme im Bereich Brandschutz wurde das Unternehmen von Peter Paul Kircher vergangenes Jahr in der Kategorie „Innovativ für mehr Sicherheit“ nominiert.

Zusammenfassung

Für erste Löschmaßnahmen wurde vom Unternehmer Peter Paul Kircher ein Frontgewicht in Form eines Behälters entwickelt, welcher mit 1.000 Liter Wasser befüllt werden kann. Im Falle eines Brandes bei Arbeiten auf dem Feld kann der:die Fahrer:in diesen sofort selbständig bekämpfen.