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Austrian Health Day 2024

Austrian Health Day 2024

Der von der AUVA unterstützte Online-Gesundheitsevent für Unternehmen stand 2024 unter dem Motto „Mind Matters“. Erstmalig wurde er durch eine ebenfalls virtuell abgehaltene Fachkonferenz zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (BGM) ergänzt.

eine Gruppe von Personen sitzen auf einer Bühne
Podiumsdiskussion mit Arbeitspsychologin Sylvia Ebner (AUVA), Christoph Schlick (Sinnzentrum Salzburg), Mental­coach Karoline Schöndorfer und Moderatorin Karina Toth (v.    l. n. r.) © R. Reichhart

Heuer widmete sich der jährlich stattfindende Austrian Health Day der mentalen Gesundheit. Initiator des Events ist Günther Matzinger, mehrfacher Goldmedaillengewinner im Triathlon bei den Paralympics, der nach Beendigung seiner Sportkarriere die Gesundheitsplattform „Windhund GmbH“ gründete.

Fachkonferenz

„Let’s talk BGM“ hieß es am 10. April 2024 bei der Fachkonferenz, die am Tag vor dem eigentlichen Austrian Health Day abgehalten wurde. „Das Thema ‚Betriebliches Gesundheitsmanagement‘ nimmt immer mehr an Fahrt auf“, stellte Matzinger fest, der dies auf die zunehmende Bedeutung von Gesundheit für das Employer Branding zurückführt.

Damit die im Rahmen des BGM gesetzten Aktivitäten von der Beleg­schaft angenommen werden, müsse man auf Zielgruppen fokussieren, die sich nach Gesundheitszustand und Motivation unterscheiden, erklärte Dr. Roman Heinzle, Geschäftsführer von moveeffect, einem Anbieter von BGM-Programmen.

Engagiert sich ein Unternehmen für die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen, sollte es das auch zeigen, so DI Klaus Wittig, Leiter der Sicherheitstechnischen Prüfstelle der AUVA und stellvertretender Leiter der Präventionsabteilung in der AUVA-Hauptstelle. Ein sichtbares Zeichen dafür ist das AUVA-Gütesiegel „sicher und gesund arbeiten‟.

Wie der „Arbeitsplatz Pkw“ gesundheitsfördernd gestaltet werden kann, erläuterten Mag.ª Julia Lebersorg-Likar, fachkundiges Organ Ergonomie in der AUVA-Hauptstelle, und Peter Schwaighofer, BSc, fachkundiges Organ Verkehrssicherheit in der AUVA-Hauptstelle. Zur Stressreduktion sollten Pausen und Zeitpuffer eingeplant werden, gegen körperliche Beschwerden durch langes Sitzen helfen Mobilisations- und Dehnungsübungen.

Der ehemalige deutsche Profi-Triathlet Nils Daimer, MBA, Business Development Manager Health & Prevention, plädierte dafür, sich vor allem den gesundheitlichen Risikogruppen im Betrieb zu widmen. Statt unspezifische BGM-Aktivitäten zu setzen, sollten Unternehmen die Gesundheitsförderung auf die individuellen Belastungen der Mitarbeiter:innen abstimmen.

Psychische Gesundheit

„Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Das sehen wir tagtäglich in unseren AUVA-Unfallkrankenhäusern und Rehabilitationszentren“, begründete der Obmann der AUVA DI Mario Watz in seinen einleitenden Worten zum Austrian Health Day am 11. April die Unterstützung des Events durch die AUVA. Laut Mag. Alexander Bernart, Generaldirektor der AUVA, zeigt der Austrian Health Day, was Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen gemeinsam tun können, um die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu stärken.

Psychische Belastungen lassen sich mit Resilienz leichter meistern. Diese könne man durch guten Schlaf steigern, erklärte Alexandra Hinterberger, MSc, vom Labor für Schlaf- und Bewusstseinsforschung am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften Salzburg. Sie gab Tipps für besseres Ein- und Durchschlafen. Die Arbeitspsychologin Mag.ª Viktoria Lanthier vom Institut für Vitalpsychologie regte an, zu versuchen, auch dem Scheitern etwas Positives abzugewinnen. Man sollte es nicht nur als Rückschlag sehen, sondern auch als Information, was man besser machen könnte.

Diesen Grundsatz beherzigt auch Christoph Strasser. „Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Erfolgen“, so der Radrennfahrer, der mehrmals am Radmarathon Race Across America teilnahm. Einmal musste er das Rennen aus gesundheitlichen Gründen abbrechen, insgesamt sechsmal fuhr er als Sieger ins Ziel.

Porträt
Der Radrennfahrer Christoph Strasser berichtete von Siegen und Niederlagen bei der Race Across America. © R. Reichhart
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Mentaltrainer Manuel Horeth gab Tipps zum Aufbau mentaler Stärke. © R. Reichhart
Porträt
Wie auch Scheitern zum Erfolg bei­tragen kann, erklärte Arbeits­psychologin Viktoria Lanthier. © R. Reichhart

Mentale Stärke

Worauf die mentale Stärke von Spitzensportlern:-sportlerinnen beruht, analysierte Manuel Horeth. Diese lässt sich laut dem Mentaltrainer durch Entspannung, Imagination, also der Vorstellung von Handlungen, und Konditionierung fördern. Hört man z. B. in einem entspannten Moment ein bestimmtes Lied, stellt sich durch erneutes Anhören wieder Entspannung ein.

Das „Gegenmittel“ zu Einsamkeit, einer starken psychischen Belastung, ist laut der deutschen Vertrauensexpertin und Wirtschaftspsychologin Eva Schulte-Austum, BSc MA, Vertrauen. Sie nannte Faktoren, die dazu beitragen, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen zu können.

Dr. Bardia Monshi vom Institut für Vitalpsychologie zeigte auf, wie man mit Ist-Soll-Diskrepanzen umgehen kann. Dem westlichen Weg, den Ist-Zustand zu verändern, stellte er den östlichen „Achtsamkeitsweg“ gegenüber, der durch Aufgeben von Veränderungswünschen zu Gelassenheit führt. Es sei wichtig zu erkennen, welche Dinge man zu verändern versuchen sollte – und welche so zu akzeptieren, wie sie sind, so der Psychologe.

Zusammenfassung

Der von der AUVA unterstützte Online-Gesundheitsevent Austrian Health Day widmete sich heuer der psychischen Gesundheit. Ergänzend fand eine virtuell abgehaltene Fachkonferenz zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ statt. 


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