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AUVA-Digitalisierungskampagne

Neue AUVA-Kampagne Digitalisierung

Die AUVA startet im Juni 2024 eine neue Präventionskampagne, die Digitalisierung in Verbindung mit Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz thematisiert. Damit knüpft sie an die aktuelle euro­päische Kampagne an und konzentriert sich auf mobiles und hybrides Arbeiten, Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) sowie auf digitale Systeme für besseren Arbeitnehmer:innenschutz.

eine Frau sitzt telefonierend vor Ihrem Notebook und hält einen Zettel in der Hand
© Adobe Stock / BullRun

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat die Kampagne „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“ (2023–2025) ins Leben gerufen. Das ist auch für die AUVA ein wichtiges Thema. Der Startschuss für die AUVA-Digitalisierungskampagne fällt am diesjährigen Forum Prävention von 4. bis 6. Juni in Innsbruck.

Im Fokus der AUVA-Digitalisierungskampagne stehen mobiles und hybrides Arbeiten, Automatisierung von Aufgaben sowie digitale Systeme zur Verbesserung des Arbeitnehmer:innenschutzes. Die Themenwahl erfolgte unter Einbeziehung der Ergebnisse einer Befragung der Zielgruppen in den Betrieben. Bei dieser wurden Wünsche nach Unterstützung durch die AUVA erhoben. Am häufigsten nannten die Befragten Telearbeit und Remote Work, gefolgt von Arbeit auf digitalen Plattformen, intelligenten digitalen Systemen, fortgeschrittener Robotik und KI.

Viele Befragte gingen detailliert auf Herausforderungen der Digitalisierung ein. So wurden die Risiken für Arbeitssicherheit und Gesundheit häufig als schwer fassbar beschrieben. Ein Befragter bringt den Unterstützungsbedarf auf den Punkt: „Diese neuen Themenstellungen sind noch völlig unübersichtlich, gerade im Hinblick auf KI. Es fehlen Richt- und Leitlinien sowie Evaluierungsgrundlagen.“

Zielsetzungen

Als zentrale Zielsetzung nennt die Leiterin der AUVA-Kampagne Dr.in Marie Jelenko die Gestaltung von sicherem und gesundem Arbeiten MIT und TROTZ Digitalisierung: „Einerseits unterstützen wir Unternehmen dabei, die Chancen der Digitalisierung für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu nutzen. Andererseits gilt es, die mit Digitalisierung verbundenen Risiken für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten rechtzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu setzen.“

Die AUVA will mit ihrer Kampagne dazu beitragen, Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen in Zusammenhang mit Digitalisierung vorzubeugen. So gelten Kontaktarmut, das Verschwimmen von Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen und mangelhafte Regeneration als psychische Belastungsfaktoren im Homeoffice. Gestaltungsempfehlungen helfen Unternehmen, Gesundheitsrisiken zu reduzieren und positive Potenziale des Homeoffice auszuschöpfen.

eine Frau vor einem Fenster, gestikulierend, sprechend
© Richard Reichhart

Die Berücksichtigung von menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen bei der Einführung und Nutzung von digitalen Anwendungen im Arbeitsprozess ist eine zentrale Voraussetzung für sicheres und gesundes Arbeiten.

Marie Jelenko

„Die Berücksichtigung von menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen bei der Einführung und Nutzung von digitalen Anwendungen im Arbeitsprozess ist eine zentrale Voraussetzung für sicheres und gesundes Arbeiten“, so ­Jelenko. Daher liegt ein weiterer Fokus der Kampagne auf Partizipationsmöglichkeiten, Datenschutzregelungen und den Prinzipien menschengerechter Arbeitsgestaltung. Wenn z. B. Mensch-Maschine-Schnittstellen nach diesen Prinzipien gestaltet sind, leistet das nicht nur einen Beitrag zur Arbeitssicherheit, sondern verringert auch die Fehleranfälligkeit und erhöht die Akzeptanz unter den Beschäftigten.

Angebote und Zeitplan

Zum Schwerpunkt Digitalisierung gibt es von der AUVA ein breites Informations- und Unterstützungsangebot. Dieses umfasst Informationsveranstaltungen zu den einzelnen Themenbereichen, vergünstigte Seminare und kostenlose Webinare sowie persönliche Beratungen und Diskussionsformate für Betriebe. Dazu kommen digitale Tools zur Unterstützung im Arbeitnehmer:innenschutz, Informationsmaterialien in gedruckter Form bzw. online und Berichte samt guten praktischen Beispielen in den AUVA-Publikationen und bei Veranstaltungen. „Alle Informationen zu den Angeboten stehen ab dem Forum Prävention auf der AUVA-Kampagnenwebsite zur Verfügung“, so Jelenko.

In der ersten Phase der Kampagne von Juni bis Dezember 2024 bietet die AUVA einen Überblick über die behandelten Themenbereiche. Bei der Informationsveranstaltung am 9. Oktober 2024 werden auch praktische Anwendungen vorgestellt. Von Jänner bis August 2025 steht mobiles und hybrides Arbeiten – also die Nutzung digitaler Technologien wie PC oder Smartphone außerhalb der Unternehmensräumlichkeiten – auf dem Programm. Die Phase von September 2025 bis Februar 2026 ist der Automatisierung von Aufgaben durch fortgeschrittene Robotik, z. B. in Form von kollaborierenden Robotern, und der Nutzung von KI gewidmet. Abschließend werden bis Oktober 2026 digitale Systeme zur Unterstützung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit thematisiert.

Zusätzlich führt die AUVA Forschungs- und Kooperationsprojekte zu unterschiedlichen Aspekten und Herausforderungen der Digitalisierung durch. Die Ergebnisse werden in die Präventionsangebote der AUVA einfließen und diese laufend erweitern.

Zusammenfassung

Die neue Präventionskampagne der AUVA zum Thema Digitalisierung von Arbeit beginnt mit dem Forum Prävention im Juni 2024. Im Fokus stehen drei Themenbereiche: mobiles und hybrides Arbeiten, die Automatisierung von Aufgaben sowie digitale Systeme zur Verbesserung des Arbeitnehmer:innenschutzes.


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