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Good Practice – Erfahrungsbericht

ZKW Lichtsysteme: Schwerpunkt Unfallvermeidung

In der Metall- und Kunststoffverarbeitung bei ZKW zählen rotierende Maschinen, scharfkantige Teile und heißer Spritzkuchen zu den Gefahrenquellen. Umfangreiche Schulungen und ein Paten-:Patinnen-System für Lehrlinge tragen dazu bei, Unfälle zu verhindern.

© ZKW

Die ZKW Group entwickelt und produziert Lichtsysteme und Elektronikmodule für die Automobilindustrie. Im Werk der ZKW Lichtsysteme GmbH in Wieselburg werden derzeit 52 Lehrlinge beschäftigt. Im Lehrberuf Mechatronik bestehen Gefahren durch Arbeiten an Maschinen mit rotierenden Teilen und durch Werkstücke mit gratigen Kanten. Im Lehrberuf Kunststofftechnik kann es durch scharfkantige Spritzgussformen zu Schnittverletzungen und bei der Arbeit mit heißem Kunststoff zu Verbrennungen kommen. Unterweisungen und Schulungen sowie ein:e Pate:Patin, der:die den Lehrling in den ersten drei Monaten begleitet, helfen, die Unfallzahlen niedrig zu halten.

Porträt von Florian Hauss
Florian Hauss Sicherheitsfach- kraft bei ZKW Lichtsysteme © zkw

 

 

Herr Hauss, Sie haben als Lehrling bei einem Arbeitsunfall Ihren rechten Zeigefinger verloren. Hat sich dadurch Ihr Umgang mit Risiken am Arbeitsplatz verändert? Man sieht Risiken und Gefahren anders, wenn man ihre Auswirkungen am eigenen Leib verspürt hat.

Wie tragen Sie als Sicherheitsfachkraft dazu bei, Unfälle speziell bei Lehrlingen und jungen Arbeitnehmern:Arbeitnehmerinnen zu verhindern? Speziell die Lehrlinge im ersten Lehrjahr werden von meinen Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen und mir in Zusammenarbeit mit der AUVA zu Sicherheitsthemen geschult. Dabei kommt auch mein Unfall im Jahr 2002 zur Sprache und wie er passiert ist. Für die Lehrlinge ist es ein Aha-Moment, wenn sie meine Hand sehen, an der ein Finger fehlt. Sie sind schockiert, denken aber auch darüber nach, was bei drehenden und laufenden Maschinen passieren kann. 

Hilft Ihnen die Tatsache, dass Sie selbst von einem Arbeitsunfall betroffen waren, dabei, junge Menschen von der Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zu überzeugen? Ja, weil man sich auf der emotionalen Ebene bewegt. Das ist anders, als wenn jemand etwas erklärt, das er nie selbst gemacht oder erlebt hat.

Hätte man Ihren Unfall mit den heutigen Schutzmaßnahmen verhindern können? Mit den technischen nicht, mit den organisatorischen sehr wohl. Bei rotierenden Arbeitsmaschinen sind Handschuhe, offene lange Haare und lose lange Kleidung verboten.

Zur Unfallvermeidung ist eine Sicherheitskultur im Unternehmen wichtig. Wie kann man diese etablieren? Unsere Führungskräfte haben ein sehr hohes Sicherheitsverständnis. In den Aufenthalts- und Sozialräumen zeigen wir Videos zu Präventionsthemen. Die Mitarbeiter:innen können unsere myZKW-App auf ihr Handy laden und erhalten monatlich den Safety-Newsletter. Auf Teamebene werden Vorfälle und Unfälle nachevaluiert.

Zusammenfassung

Bei Tätigkeiten in der Produktion der ZKW Lichtsysteme GmbH bestehen Risiken vor allem durch rotierende Maschinen, scharfkantige Teile und heißen Kunststoff. Umfangreiche Schulungen und ein Paten-:Patinnen-System für Lehrlinge tragen dazu bei, Unfälle zu verhindern. 


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