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KMU - Good Practice

Holzstaub eliminieren, wo dieser entsteht

Für die Tischlerei Franz Rudigier in Bad Hofgastein steht der Sicher­heits- und Gesundheitsschutz an oberster Stelle. Vor allem für die konsequente Reduktion der Holzstaubbelastung sowie weiterer krebserzeugender Arbeitsstoffe wurde das Unternehmen mit der „Goldenen Securitas“ 2021 ausgezeichnet.

ein Mann mit Hörschutz arbeitet an einem Stück Holz mit einer Schleifmaschine
Ergonomisches und staubfreies Arbeiten am höhenverstell- baren Schleiftisch © DobrovitsDoPro

Die Tischlerei Franz Rudigier in Bad Hofgastein besteht seit 1988. Sicherheits- und Gesundheitsschutz haben für Franz Rudigier einen besonders hohen Stellenwert. Aus diesem Grund hat sich der Tischler zum Ziel gesetzt, die Holzstaubbelastung über die gesetzlichen Anforderungen hinaus zu reduzieren und eine staubfreie Werkstatt zu schaffen. Dem Unternehmer ist bewusst, dass Holzstaub nicht nur gefährlich ist, wenn er sich entzündet, sondern auch, wenn er eingeatmet wird. Feiner Holzstaub kann abhängig von der Holzart zu schweren Gesundheitsproblemen führen – etwa zu chronischen Entzündungen oder zu Nasenschleimhautkrebs. Präventionsmaßnahmen sind daher verpflichtend und reichen von Absaugungen bis hin zur Verwendung von Atemschutzmasken.

Absaugeinrichtungen an Holzbearbeitungs­maschinen

In der Tischlerei wurden alle stationären Holzbearbeitungsmaschinen mit einer Holzstaubabsauganlage verbunden. So wird der Holzstaub dort eliminiert, wo er entsteht, also direkt am Werkstück und der Maschine. Das Tragen von Atemschutzmasken ist für die Beschäftigten daher zeitlich nur sehr begrenzt nötig. Wartung und Wechsel der Absaugfilter erfolgen durch ein Fachunternehmen. Die jährlich wiederkehrende Prüfung inklusive Messung der Luftströme ist selbstverständlich und wird dokumentiert. Ein Entleeren der Sammeleinrichtung der Absaugung ist nicht erforderlich, da das Absauggut direkt zu Briketts verpresst wird. Darüber hinaus wurde ein höhenverstellbarer Schleiftisch angeschafft, um Bandscheibenbelastungen und Haltungsschäden zu vermeiden. Dieser kann individuell von jedem:jeder Mitarbeiter:in angepasst werden. Selbstverständlich verfügt auch dieser Arbeitsplatz über eine Absauganlage zur Vermeidung von Holzstaub. Auch sämtliche Handmaschinen werden mittels mobiler Absaugung abgesaugt, was zu einer wesentlichen Reduktion der Staubbelastung auf Baustellen und bei Montagearbeiten – auch sehr zur Freude der Kunden:Kundinnen – führt. Für den kaum noch vorhandenen Reststaub, der bei der Reinigung eingesaugt und nicht gekehrt oder gar abgeblasen wird, werden als geeignete Persönliche Schutzausrüstung FFP3-Viertelmasken zur Verfügung gestellt. Die Arbeitskleidung der Arbeitnehmer:innen wird im Betrieb gewaschen, auch geeignete Umkleidekabinen sind vorhanden. Getränke und Lebensmittel werden nach ausreichender Händehygiene nur in den Sozialräumen konsumiert und aufbewahrt.

Vermeidung von krebs­erzeugenden Arbeitsstoffen

Die AUVA-Kampagne gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe 2018 bis 2020 hat das Team Rudigier in seinem Umgang mit krebserzeugendem Holzstaub bestätigt und zusätzlich sensibilisiert. Seither wird vermehrt auf Arbeitsstoffe mit (vermutlich) krebserzeugenden Inhaltsstoffen geachtet. Formaldehydfreier Leim kommt in dieser Tischlerei schon lange zum Einsatz. Spanplatten und weitere Holzverbundwerkstoffe, welche noch formaldehydhaltige Dämpfe freigeben können, werden, sofern sie bei der Anlieferung noch verpackt sind, von den Folien befreit und abseits aller Arbeitsplätze in einem gut durchlüfteten Bereich oder im überdachten Außenbereich gelagert. Schlussendlich ist es auch gelungen, PU-Kleber und -Schäume größtenteils durch isocyanatfreie Produkte zu ersetzen.

In regelmäßigen Unterweisungen werden neben anderen Schwerpunkten wie Maschinensicherheit, Lärmbelastung, Erhebung von Beinahe-Unfällen usw. auch diese Maßnahmen besprochen. So ist es in der Tischlerei Franz Rudigier zur Unternehmenskultur geworden, krebserzeugenden Arbeitsstoffen den Kampf anzusagen. Die engmaschige interne Kontrolle und die Bewusstseinsbildung unter den Beschäftigten sowie die Betreuung durch AUVAsicher ermöglichen eine durchgängige Umsetzung aller Maßnahmen und gewährleisten ein hohes Level an Sicherheits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Diese Maßnahmen wurden 2021 bei der „Goldenen Securitas“ in der Kategorie „Sicher und gesund arbeiten“ ausgezeichnet. AUVA und WKO vergeben diesen Preis alle zwei Jahre für besondere Präventionsmaßnahmen im Arbeitnehmer:innenschutz.

ein Mann steht steht vor einem Holzpult und schleift Holz.
Das Absaug­system für mobile Holzbearbeitungsmaschinen im Betrieb wird auch für Handmaschinen bei der Montage vor Ort verwendet © DobrovitsDoPro

Zusammenfassung

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus führt die Salzburger Tischlerei Franz Rudigier eine staubfreie Werkstatt. Die Holzbearbeitungsmaschinen verfügen über ein angepasstes Absaugsystem und ein ergonomisch höhenverstellbarer Schleiftisch mit Holzstaubabsauganlage verhindert die Staubentwicklung direkt an der Maschine.


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