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Sicher und gesund Arbeiten

Mit der Black Box zu mehr Sicherheit

Damit die Hydraulik-Servicetechniker:innen an ihren wechselnden Einsatzorten in unterschiedlichen Branchen möglichst sicher arbeiten, hat man bei Pirtek eine sogenannte Black Box entwickelt – ein Behälter mit Karteikarten und Checklisten für die Risikobewertung des jeweiligen Einsatzortes.

eine Servicekraft bei der Kontrolle einer Hydraulikleitung
© DobrovitsDoPro.at

Die Firma Pirtek in Schwechat in Niederösterreich ist seit 10 Jahren im mobilen 24/7-Hydraulik-Service tätig und setzt auf hohe Qualität bei den verarbeiteten Materialien und beim Service vor Ort. Um die Sicherheit bei diesen Einsätzen zu erhöhen, wurde die „Black Box“ entwickelt. Diese Präventionsmaßnahme wurde vergangenes Jahr für die Goldene Securitas nominiert. Mit der Goldenen Securitas zeichnen AUVA und WKO alle zwei Jahre Klein- und Mittelbetriebe in drei Kategorien aus, die vorbildliche Maßnahmen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten umgesetzt haben.

Sicher unterwegs mit der Black Box

Die Servicetechniker:innen bei Pirtek sind bei ihren Einsätzen täglich in unterschiedlichen Betrieben an wechselnden Einsatzorten und so mit einer Vielzahl von besonderen Gefahren konfrontiert. Die „Black Box“, eine Arbeitsanweisung für spezifische Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen, ist in jedem Fahrzeug installiert. Sie beinhaltet Karteikarten mit Checklisten für die Risikobewertung des jeweiligen Einsatzortes. Insgesamt wurden 41 verschiedene Einsatzgebiete definiert. Einige Beispiele für Einsatzgebiete: Arbeiten in beengten Räumen, Arbeiten am Straßenrand/Autobahn, Arbeiten an Abrissbaustellen, Alleinarbeit, Maßnahmen gegen Ölverschmutzungen etc. Diese Informationsblätter werden ergänzt durch Checklisten zur „Risikoanalyse mit Arbeitsanweisungen“.

Zu jedem Einsatzgebiet findet sich eine nummerierte Karteikarte mit folgenden Informationen:

  • Gefahren erkennen
  • Mögliche Auswirkungen: Wer könnte wie geschädigt werden?
  • Risiko bewerten und entscheiden, ob vorhandene Sicherungsmaßnahmen ausreichend sind und welche Vorsichtsmaßnahmen vor Beginn der Arbeiten zu treffen sind
  • Aufzeichnungen der Ergebnisse
  • Überprüfung der Risikobewertung, Arbeitsanweisung und die besonderen Bedingungen des Einsatzortes, ggf. sind Kontrollmaßnahmen einzuführen

Risiken minimieren

Die Vorgehensweise für sichere Einbau-, Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten wird mit dem:der Auftraggeber:in vorab genau besprochen. Dazu führen die Mitarbeiter:innen vor Beginn der Arbeiten vor Ort eine Risikoanalyse durch und treffen die jeweiligen Sicherungsmaßnahmen, um die beauftragten Servicearbeiten gefahrenfrei verrichten zu können. Alle besprochenen Sicherheitsvorkehrungen werden genauestens dokumentiert und von den Auftraggeber:innen und Techniker:innen mit Unterschrift bestätigt. 

zwei Servicetechniker:innen beim Blick in die Black Box
Die Black Box deckt 41 verschiedene Einsatzgebiete ab. © DobrovitsDoPro.at
eine Karteikarte „Risikobewertung“ aus der Black Box, die ein Servicetechniker in der Hand hält.
Die Risikobewertung ist Basis der zu treffenden Präventionsmaßnahmen. © DobrovitsDoPro.at

Speziell in der Industrie, bei Arbeiten an Industriemaschinen, wird diese Maßnahme positiv von den Kunden aufgenommen. Meistens sind diese über die gründliche Vorbereitung (Checklisten) positiv überrascht und begrüßen die Sicherungsmaßnahmen der Experten:Expertinnen von Pirtek. Konkret werden zum Beispiel Industriemaschinen druck- und stromlos gemacht und mit Sicherheitsschlössern, die unbeabsichtigtes Einschalten verhindern, verriegelt. Dies dient auch zur Eigensicherung der Techniker:innen, während diese im Inneren der Maschinen arbeiten. Erst nach Beendigung der Reparatur- oder Wartungsarbeiten werden die Maschinen gemeinsam mit dem:der Kunden:Kundin wieder sicher in Betrieb genommen. Ziel dieser Maßnahme ist zum einen die Ausrüstung der Servicetechniker:innen mit zusätzlichem Sicherheits-Know-how, zum anderen die Sensibilisierung der Techniker:innen für vor Ort bestehende individuelle Gefahren durch die Risikoanalyse. Die notwendige Erfassung der Gegebenheiten vor Ort erfordert das genaue Hinsehen der Techniker:innen und schärft damit auch das Gefahrenbewusstsein.

Schutz gegen Hochdruckinjektionsverletzungen

Die Verhütung von Arbeitsunfällen ist dem Geschäftsführer Mag. Johannes Maisel ein besonderes Anliegen. Dies hat seinen Grund. Mit dem mobilen 24/7-Hydraulik-Service repariert Pirtek Hydraulikleitungen – und Hydraulik ist die leistungsfähigste Antriebstechnik an Maschinen und Geräten. Die zum Einsatz kommenden Schläuche sind die Achillesferse dieser Technik. Sie zählen zu den Verschleißteilen, stehen unter hohem Druck und können durch äußere und innere Faktoren schadhaft werden. Da leistungsfähige Hydraulik mit hohen Drücken bis zu 700 bar arbeitet, können Arbeiten an dem Verschleißteil Hydraulikschlauch sehr gefährlich sein. Oft werden die Gefahren selbst von Mechanikern:Mechanikerinnen nicht richtig eingeschätzt. Professionelles Know-how sowie das richtige Equipment sind für den Austausch und die Reparatur dieser Leitungen unerlässlich. Um Hochdruckinjektionsverletzungen der Mitarbeiter:innen zu vermeiden, wurde ein spezieller Sicherheitshandschuh entwickelt. Alle Service-Techniker:innen bei Pirtek arbeiten mit diesem Schutzhandschuh. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es diesen auch für Kunden:Kundinnen käuflich zu erwerben. Um Betriebe für das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu sensibilisieren, führt Mag. Maisel landesweit Informationsveranstaltungen über die Gefahren im Umgang mit Hydraulikschlauchleitungen durch.

Zusammenfassung

Jedes Fahrzeug des Hydraulik-Service-Unternehmens Pirtek wurde mit einer sogenannten Black Box ausgerüstet. Darin finden sich schriftliche Unterlagen, die den Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen eine bessere Risikoabschätzung und darauf aufbauend gezieltere Präventionsmaßnahmen ermöglichen. 


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