Persönliche Schutzausrüstung
Auswahl geeigneter Schutzhandschuhe: Fakten und Mythen
Bei der Auswahl des richtigen und für den jeweiligen Anwendungsfall bestgeeigneten Arbeits- bzw. Schutzhandschuhs gilt es eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren zu berücksichtigen. Schließlich soll die persönliche Schutzausrüstung die Haut zuverlässig vor negativem Einfluss chemischer und biologischer Substanzen sowie vor Temperatureinflüssen schützen.
Wer hatte nicht schon einmal mit geschädigter Haut zu tun – und sei es nur kurzfristig im Sommer in Form eines hoffentlich nur leichten Sonnenbrandes? Zahlreiche Redewendungen spiegeln die Bedeutung der Haut wider: seine Haut zu Markte tragen, seine Haut retten, nicht aus seiner Haut können … Doch wem ist bewusst, dass es sich bei der menschlichen Haut um ein je nach Körperumfang und Körpergröße 1,5 bis 2 m² großes, bis zu 10 kg schweres und funktionell vielseitiges Organ des menschlichen Organismus handelt?
Die Haut: ein multifunktionelles Organ
Obwohl nur ca. 1 % der Haut die Hände bedecken, ist hier doch das „Eingangstor“ für viele zum Teil dauerhafte Schädigungen unserer „Außenhülle“, die in Folge unsere Lebensqualität stark reduzieren können. Hauterkrankungen kennen keine Arbeitszeiten und sind auch in der Freizeit und im Schlaf treue Begleiter! Neben den banal anmutenden Schutzfunktionen vor Umwelteinflüssen erfüllt die Haut wichtige Funktionen für menschliche Repräsentation, Kommunikation und damit Wahrung des inneren Gleichgewichts. Darüber hinaus übernimmt die Haut wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und der Immunologie: Hautberührungen lösen nicht nur Reize aus, sie sind in der Tat überlebenswichtig.
Handschuhe als wichtiger Teil des Hautschutzes
Auch im Umgang mit chemisch-biologischen Arbeitsstoffen gilt in der Prävention das STOP-Prinzip: Vorrangiges Ziel sollte es immer sein, gefährliche Stoffe und Gemische nach Möglichkeit zu eliminieren. Ist dies nicht möglich und sind technisch-organisatorische Maßnahmen ausgeschöpft, gilt es, geeignete Handschuhe auszuwählen und deren Einsatzzeit zu ermitteln. Diese sind dann Teil des sogenannten Hautschutzplans. Ein Hautschutzplan besteht im Wesentlichen aus 3 Einheiten:
- Hautschutz
- Hautreinigung
- Hautpflege
Da allein durch Nasstätigkeit die menschliche Haut empfindlicher bzw. aufnahmebereit für Schadstoffe werden kann, sind die Arbeitsvorgänge vor allem auch hinsichtlich Zeitablauf zu erfassen. Nicht zuletzt muss die Arbeitsmedizin in diesem Bereich einen besonders hohen Individualisierungsgrad berücksichtigen, da bei den Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen unterschiedliche Aufgaben bei unter Umständen unterschiedlichen Hautvorschäden in der Praxis auftreten können. Die persönliche Schutzausrüstung für die Haut zum Schutz vor negativem Einfluss von chemischen und biologischen Substanzen erfordert prinzipiell eine abgestimmte Kombination von geeignetem Schutzhandschuh und Hautpflege. Kriterien für die Auswahl geeigneter Handschuhe im Betrieb sind auf Grundlage von Sicherheitsdatenblättern, Risikoanalysen und Expositionsbewertungen verbindlich festzulegen. Die Ergebnisse sind Bestandteil der Evaluierung, der Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente und insbesondere der Unterweisung. Vor allem das richtige An- und Ausziehen muss Teil der Unterweisung sein und ist keineswegs selbsterklärend, geschweige denn selbstverständlich. Das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) schützt nicht nur – es birgt leider auch belastende Faktoren, die zu berücksichtigen sind.
Überlegungen zur jeweiligen Arbeitssituation sind jedenfalls zu folgenden Themenkreisen verpflichtend anzustellen:
- Dauer und Ausmaß der dermatologischen Exposition
- Gefahr des mechanischen Einzugs oder andere (z. B. produktbedingte) Handschuhtrageverbote
- An rotierenden Wellen/Maschinen besteht wegen der Einzugsgefahr absolutes Trageverbot!
- Gefahr durch Kontakt mit Arbeitsstoffen:
- akut: ätzend, die Haut selber besitzt einen pH-Wert zwischen 4,7 und 5,7 (also leicht saures Milieu)
- Brandgefahr und Verbrennung- chronisch: sensibilisierende Stoffe - Das „STOP-Prinzip“ ist einzuhalten.
Schädigungen der Haut
Eine akute Schädigung ist die Hautreizung (Rötung, Schwellung, Schmerzen). Schwerwiegender ist die Hautverätzung (Substanzdefekt, heilt je nach Schweregrad nur mehr mit einer Narbe ab). Sowohl (vor allem) Säuren als auch Laugen können je nach Konzentration, pH-Wert und Einwirkdauer Hautreizungen oder Hautverätzungen hervorrufen. Tendenziell ist eine Laugenverätzung bei sonst vergleichbaren Parametern als unangenehmer als eine Säureverätzung einzustufen, da die Lauge das Gewebe aufweicht (Kolliquationsnekrose). Die Säure führt im Gewebe zu einer Säureschorfbildung (Koagulationsnekrose) und der Schorf verhindert, dass die Säure tiefer eindringt. Starke Säuren bzw. Laugen können bei entsprechender Konzentration und Einwirkzeit sogar zu Verschiebungen des Blut-pH-Wertes führen, was für den Menschen kritisch werden kann.
Der richtige Handschuh
Nur geeignete Handschuhe dürfen verwendet werden. Diese sind laut den Sicherheitsdatenblättern im Punkt 8 verpflichtend anzugeben. Fehlt das Handschuhmaterial, muss nachgefragt werden. Auf geeignete Materialangaben haben Sie verbindlichen Rechtsanspruch. Je nach Kontaktart (nach dem Ergebnis der Evaluierung zu erwartender Spritz- oder Vollkontakt) kann es sich auch um unterschiedliche Materialien handeln! Jedenfalls ist eine Unterweisung im Umgang und Einsatz mit der PSA Handschuh nach PSA-V durchzuführen und zu dokumentieren. Auch auf interagierende Hygienekonzepte in speziellen Bereichen wie Lebensmittel-, Medikamenten- oder Pharmaproduktion sowie Krankenhäusern muss durch rechtzeitiges Wechseln der Handschuhe Rücksicht genommen werden. Das Festlegen von Zyklenzahlen bzw. Mindest-Wechselzeitpunkten ist zu empfehlen.
Hautschutzmittel: Was zu beachten ist
Den „unsichtbaren Handschuh“, den die Werbung gerne verspricht, gibt es nicht! Hautschutzmittel ersetzen keinesfalls das Tragen von Schutzhandschuhen. Sie sollen nur auf saubere Hände aufgetragen werden und sind dort für beschränkte Zeit wirksam! Auch auf die richtige Dosierung kommt es an: Nur eine dünne Schicht an der Hautoberfläche („nur die trennt den Körper von der Chemikalie“) ist, gegebenenfalls auch mehrmals, aufzutragen.
Folgende Faktoren sind bei Hautschutzmitteln zu berücksichtigen:
- Abwaschen durch Feuchtkontakte
- Abscheuern durch Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung
- Regelmäßiges Nachcremen und Einwirkenlassen ist erforderlich. Das ist oft ein Zeit- und Koordinationsproblem!
- Hautschutz und geeignete Handschuhe ermöglichen eine sanfte Hautreinigung und Hautpflege.
- Unangemessene Methoden der Hautreinigung (z. B. Lösungsmittel, Waschsand) sind oft Quellen massiver Hautschädigung.
Typische Fehleinschätzungen bei der Handschuhauswahl
Die im Folgenden angeführten typischen und leider gängigen Fehleinschätzungen erschweren oder verunmöglichen oft den Einsatz von geeigneten Lösungen:
- Ein teurer Handschuh ist auf jeden Fall besser als ein billiger.
- Handschuhe müssen nicht gewaschen oder gepflegt werden.
- Der Handschuh hat den erfolgten Kontakt mit einer Chemikalie „vergessen“, wenn man ihn später wiederverwendet.
- Verdünnungen der Chemikalie verlängern die mögliche Tragedauer.
- Ein schadhafter Handschuh ist besser als kein Handschuh.
- Ein falscher Handschuh ist besser als keiner.
- Ein gepuderter Handschuh ist besser als ein ungepuderter.
- Die Haut härtet sich ab, man muss nur warten.
Insbesondere der Einsatz von gepuderten Handschuhen kann durch das eigentlich als Schutz gedachte Handschuhmaterial selbst zum Problemfall werden: Die feinen Puderstaubteilchen reiben von der Innenseite des Handschuhs Partikel und Substanzen, z. B. Weichmacher, ab, die dann direkt auf die Haut einwirken können – das umso mehr, als diese ausgelösten Stoffe in der Schicht zwischen Haut und Handschuh nicht abtransportiert werden, sondern mit dem Schweiß der Haut reagieren.
Den „Universal-Handschuh“ gibt es nicht
So groß auch der Wunsch nach dem Universalhandschuh ist – es gibt ihn nicht. Jede Gefährdungslage ist anders zu bewerten, und auch individuelle Tragefaktoren müssen berücksichtigt werden.
Faktoren für die Auswahl des Handschuhs:
- Eigenschaften der Person: Handgröße!
- Art und Dauer der Tätigkeit
- Spritz- oder Vollkontakt?
- Kurz- oder Langarm?
- Besondere Anforderungen: Hauterkrankungen, Allergien, etc.
- Beständigkeit des Handschuhmaterials gegenüber der verwendeten Chemikalie (Faustregel: „Ähnliches löst sich in Ähnlichem“)
- Die Beständigkeitsliste des jeweiligen Handschuh-Herstellers ist zu berücksichtigen.
Ein entscheidender Faktor ist jedoch das individuelle Trageverhalten. Dabei sind oft schwere Verständnis- und Anwendungsfehler zu beobachten. Typische (Anfänger:innen-)Fehler wie die folgenden sollten unbedingt vermieden werden:
- Dauertragen (auch in Pausen)
- falsches (nicht beständiges) Material
- falsche Passform (ein zu großer Handschuh schadet oft mehr, als er nützt)
- zu kurze Handschuhe für einen bestimmten Einsatz
- Unterschätzen der Materialalterung
- Mehrfachverwendung von Einmalhandschuhen: ein wahrer „Klassiker“
- kontaminiertes Ausziehen/mangelnde Schulung
PSA-Verordnung (EU) 2016/425 als grundlegende Anforderung
- regelt grundlegende Anforderungen an die Gestaltung und Herstellung von jedweder PSA, somit auch Handschuhe
- schreibt ein genaues Prüf- und Klassifizierungssystem für Schutzhandschuhe vor
- ersetzt die PSA-Richtlinie 89/686/EWG
- Umsetzungsfrist seit April 2019
- Baumusterprüfbescheinigungen nach alter EU-Richtlinie sind bis 2023 weiterhin gültig.
Die persönliche Schutzausrüstung ist generell mittels römischer Ziffern in drei PSA-Kategorien eingeteilt:
Kategorie I:
Minimale Risiken
Kategorie II:
Mittlere Risiken
Kategorie III:
Irreversible oder lebensgefährliche Risiken
Nachdem die Grundsatzanforderung zur Trageerfordernis von Schutzhandschuhen im Rahmen der Evaluierung festgelegt wurde (STOP-Prinzip beachten: S, T und O sind hier schon geklärt), ist die Tätigkeit hinsichtlich der Anwendung der korrekten Norm nach ihren Belastungen zu bewerten (siehe Kasten „Die wichtigsten Normen im Überblick“).
Beim Einsatz zum Schutz vor Chemikalien ergaben sich mit 2016 wesentliche Änderungen in der Kennzeichnung, insbesondere bei den Piktogrammen (siehe Abbildung 1):
Die Kennzeichnung von Chemikalienschutzhandschuhen enthält folgende Angaben:
- das „Erlenmeyerkolben“-Piktogramm mit zugehörigen Kennbuchstaben für die verwendeten Prüfchemikalien sowie die Prüfnorm
- die Handschuhbezeichnung
- die Handschuhgröße
- den Handschuhhersteller
- ggf. weitere Piktogramme
Die folgenden grundlegenden Begriffe sind für die Beurteilung eines Schutzhandschuhs wichtig:
a) Permeation
Unter Permeation versteht man die molekulare Durchdringung des Schutzhandschuhs. Die dafür erforderliche Zeit (Durchbruchzeit) wird in 6 Leistungslevels angegeben.
b) Penetration
Penetration bezeichnet das Eindringen einer Chemikalie oder eines Mikroorganismus durch poröse Stellen, Risse, Mikrolöcher oder andere Mängel des Handschuhmaterials. Sie wird als AQL-Wert angegeben. AQL 1,5 bedeutet, dass 1,5 % der Gesamtheit der Handschuhe undicht sein darf (Löcher, Riss).
c) Degradation (Alterung)
Degradation ist die Änderung der physikalischen Eigenschaften des Handschuhmaterials durch eine Chemikalie (Versprödung, Aufquellung, Verfärbung, Auflösung …).
Die Permeationsbeständigkeit (Beständigkeit gegenüber Durchdringung) wird gemäß nachfolgender Liste für das jeweilige Handschuhmaterial getestet:
In Abhängigkeit von der Anzahl der getesteten Prüfchemikalien und der Dauer der jeweiligen Durchbruchzeit wird die Permeation (Durchdringungsgrad) ermittelt. Die Durchbruchzeit, die auf der Verpackung, im Sicherheitsdatenblatt und den Herstellerinformationen genannt wird, ist die Zeit, nach der 1 Mikrogramm der Chemikalie pro Quadratzentimeter und Minute an der Innenseite des Handschuhmaterials ankommt. Die Prüfung erfolgt standardmäßig bei 23 °C – das macht deutlich, dass diese Werte in der Praxis mit äußerster Vorsicht anzuwenden und zeitlich möglichst weit zu unterschreiten sind. Keinesfalls sind sie als maximal zulässige Verbrauchsparameter anzusehen. Als Faustregel empfiehlt sich die Halbierung der Zeiten, vor allem bei Vollkontakt
Dabei werden drei Typen von Chemikalienschutzhandschuhen unterschieden:
- In der Prüfung muss mit 6 der festgelegten Prüfchemikalien die Leistungsstufe 2 erreicht werden (Durchbruchzeit > 30 Min.).
- In der Prüfung muss mit 3 der festgelegten Prüfchemikalien die Leistungsstufe 2 erreicht werden (Durchbruchzeit > 30 Min.). Dies entspricht der alten Kennzeichnung „Erlenmeyerkolben“.
- In der Prüfung muss mit 1 der festgelegten Prüfchemikalien die Leistungsstufe 1 erreicht werden (Durchbruchzeit > 10 Min.). Dies entspricht der alten Kennzeichnung „Becherglas“.
Die Buchstaben unter den Erlenmeyerkolben-Piktogrammen repräsentieren die wichtigsten chemischen Grundverbindungen in der Beständigkeit zur Grobauswahl der Chemikalienschutzhandschuhe. In Tabelle 1 sind diese Substanzen mit ihrer Buchstabenkodierung aufgelistet. Eine Feinauswahl anhand der Beständigkeitsliste des jeweiligen Handschuh-Herstellers ist jedoch unbedingt zu empfehlen! Lassen Sie sich von mehreren Seiten beraten (Handschuhhersteller, Arbeitsschutzartikelhändler). Die Eignung hängt letztlich von vielen Faktoren ab!
Erweiterte Bewertung des biologischen Risikos
Das Piktogramm „Mikroorganismen“ der Norm EN 374:2003 wurde 2016 um eine Version mit dem Zusatz „Virus“ ergänzt und gibt an, dass der Schutzhandschuh einen Virenpenetrationstest bestanden hat und somit vor Viren schützt.
Unbedingt zu beachten sind jedenfalls die Herstellerinformationen zum jeweiligen Handschuh, insbesondere:
- Name und Anschrift des Herstellers
- Verfügbare Größen
- Verweis auf Normen
- Piktogramme
- Leistungsstufen
- Name, Anschrift und Kennnummer der notifizierenden Stelle
- Hinweise auf allergieauslösende Substanzen
- Lagerungsbedingungen, Klima, Temperatur
- Reinigung
- Verfallsdatum
- Geeignete Transportverpackung (falls erforderlich)
- Internetadresse für Konformität
Kurzanleitung für die Auswahl der geeigneten Schutzhandschuhe:
- Beurteilung der Gefahren am Arbeitsplatz(Schnittverletzung, Stichverletzung, Kälte/Hitze, Säuren, Chemikalien …)
- Beurteilung der RESTgefahren / Schutz durch PSA
- Überlegungen zu:
- Art des Kontaktes (z. B. Spritzer, Vollkontakt)
- Kontaktdauer, Kontakthäufigkeit: Dies hat auf die Tragedauer massiven Einfluss.
- Handschuhgröße
- Tastempfinden – Haptizität (feinmechanische Tätigkeit?)
- Rutschfestigkeit (Nassgriff? Fettgriff?)
- Umgebungstemperatur, Schwitzen im Handschuh
- Komfort (Schweißaufnahmefähigkeit, Flexibilität des Materials)
- Hautverträglichkeit (Allergene?)
Richtiger Hautschutz erfordert prinzipiell eine abgestimmte Kombination von geeignetem Schutzhandschuhmaterial und entsprechenden Hautpflegemitteln
Weiters sind Informationen zu folgenden Themen zu eruieren:
- Einsatzmöglichkeiten (z. B. Chemikalien, Wärme, Kälte, mechanische Beanspruchung …)
- Umstände, unter denen die Handschuhe nicht geeignet sind:
- bei bestimmten Arbeitsstoffen: Auflösung, Versprödung
- bei rotierenden Maschinenteilen: VERBOTEN!
- Tragedauer, Handschuhwechsel, Frequenz
- mögliche Allergene
- Lagerung
- Reinigung
- Entsorgung
- Pflege der Haut
Grobauswahl von Chemikalienschutzhandschuhen: Substanzen und ihre Codierung
Fazit
Das Festlegen der richtigen und für die Tätigkeit geeigneten Schutzhandschuhe sollte jedenfalls sorgfältig erfolgen und kann nicht schnell im Vorübergehen erledigt werden.
Die wichtigsten Normen im Überblick
Schutzhandschuhe: Allgemeine
Anforderungen und Prüfverfahren (EN 420)
Medizinische Handschuhe zum einmaligen Gebrauch (EN 455)
Mechanische Risiken (EN 388)
Kälte (EN 511)
Gefährliche Chemikalien und Mikroorganismen (EN 374)
Arbeiten unter elektrischer Spannung (EN 60903)
Thermische Risiken: Hitze oder Feuer (EN 407)
Handschuhe und Armschützer zum Schutz gegen Schnitt- und Stichverletzungen durch Handmesser (EN 1082)
Bei biologischen Arbeitsstoffen, insbesondere im medizinischen Einsatz, ist die EN 455 besonders zu beachten.
Sie besteht aus insgesamt 4 Teilen:
EN 455 – medizinische Handschuhe zum einmaligen Gebrauch
Teil 1 – Anforderungen und Prüfung auf Dichtheit
Teil 2 – Anforderungen und Prüfung der physikalischen Eigenschaften
Teil 3 – Anforderungen und Prüfung für die biologische Bewertung
Teil 4 – Anforderungen und Prüfung zur Bestimmung der Mindesthaltbarkeitsdauer
Klassische Materialien /Eigenschaften von Handschuhen
Naturlatex:
+ elastisch, reißfest, bedingt säure- und laugenbeständig
– Kontakt mit Ölen und Fetten vermeiden!
Neopren
+ ozonbeständig, beständig gegen Säuren und aliphatische Lösemittel
– Kontakt mit chlorhaltigen Lösemitteln vermeiden!
Nitril
+ sehr gute Beständigkeit gegenüber Kohlenwasserstoffen, sehr gute Abrieb- und Durchstossfestigkeit
– Kontakt mit ketonhaltigen Lösemitteln vermeiden, Kontakt mit oxidierenden Säuren und stickstoffhaltigen organischen Stoffen vermeiden
PVC
+ Säure- und Laugenbeständigkeit
– Kontakt mit ketonhaltigen, aromatischen und chlorierten Lösemitteln vermeiden!
Zusammenfassung
Der Autor analysiert, wie bei der Auswahl von Schutzhandschuhen vorzugehen ist, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.