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Sicherheit im Pipelinebau

Null Unfälle - mehr als eine Vision

"Null Unfälle" sind für die HABAU GROUP eine besondere Vision, die es konsequent und nachhaltig zu verfolgen gilt. Dabei sind außergewöhnliche Vorkommnisse hintanzuhalten. So wird die Performance der HABAU GROUP in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit weiterhin stetig verbessert. Um der genannten Vision näherzukommen, ergriff das Management der HABAU GROUP in der Vergangenheit eine Vielzahl an umfangreichen Maßnahmen. Neben den herkömmlichen Tools sind für eine erfolgreiche Prävention aber auch neue Wege der Unfallvermeidung zu suchen und zu gehen. Ein Beispiel dafür ist ein Schulungsvideo im Internet.

Ausschnitt aus dem Video: Ladegutsicherung
Ausschnitt aus dem Video: Ladegutsicherung

Für die Tätigkeiten am Bau existiert bereits eine Menge an guten Lehrbehelfen: „Am Bau. Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Bauwirtschaft“ (© 2007 by a1 plus filmproduktion), „Passen Sie auf. Auf sich und andere“ (© 2004 by Voest-Alpine) oder „Lärmschwerhörigkeit, AUVA-Studio mit J. Broukal“ (© 2001 by Creativ Video, etc.). Diese können Linienvorgesetzte sowie Präventivfachkräfte und Sicherheitsvertrauenspersonen bei der Ausübung ihrer Unterweisungspflichten beispielsweise im Rahmen von sogenannten Toolbox-Meetings verwenden. Was jedoch den Pipelinebau im Speziellen betrifft – ein wesentliches Teilsegment des Baus, in dem die Unternehmen der HABAU GROUP hohe Kompetenzen aufweisen –, sind keine die Arbeitssicherheit unterstützenden DVDs oder ähnliche Hilfsmittel (zumindest in deutscher Sprache) erhältlich. Mit der nachfolgend beschriebenen Videoproduktion ist es der HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H. gelungen, diese Lücke zu schließen. Durch die Bereitstellung eines Schulungsvideos im Internet wird die uneingeschränkte Verfügbarkeit des Hilfsmittels für alle Stakeholder der HABAU GROUP gewährleistet. Das Video ist kurz gehalten und entspricht in Aufbau und Bildsprache den von YouTube bekannten Clips. Der Kurzfilm, der ebenfalls auf YouTube hochgeladen ist, unterstützt somit die Führungskräfte vor Ort bei ihren Unterweisungsverpflichtungen. Nachfolgend werden Konzeption, Entstehung und Realisierung des Videos beschrieben.

Vorerhebung

Im Rahmen einer Vorerhebung wurden alle sicherheitstechnischen Aufzeichnungen von vorangegangenen Pipeline-Großbaustellen unter Einbeziehung von internen und externen Sicherheitsexpertinnen bzw. -experten analysiert. Die statistische Auswertung der dokumentierten Beobachtungen aus der Vergangenheit ergab folgende Häufungen an beanstandeten Gefährdungen, unsicheren Zuständen und unsicheren Handlungen:

  • sicherheitstechnisch mangelhafte Aufstellung von Lastkraftwagen mit Kränen bzw. Autokränen sowie sicherheitstechnische Unsicherheiten bei der Durchführung von Hebearbeiten
  • sicherheitstechnisch mangelhafte Ausführung von Absturzsicherungen und Absperrungen
  • sicherheitstechnisch mangelhafte Zugänge zu Rohrgräben, Kopflöchern bzw. in Anlagen und/oder Stationen
  • sicherheitstechnisch unsachgemäße Verwendung von Arbeitsmitteln und Arbeitsgeräten
  • Besteigen von Rohren oder anderen Anlagenteilen trotz ausdrücklichen Verbots
  • unvollständiges Tragen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
  • zu steile Böschungen bei Rohrgräben und Kopflöchern

Bei der obigen Expertise fällt auf, dass einzelne („einfache“) Arbeiterinnen und Arbeiter in keinem der angeführten Fälle die alleinige Verantwortung an den zu beanstandenden Gefährdungen, an unsicheren Zuständen und Handlungen trugen; vielmehr waren immer multifaktorielle Gründe für das Zustandekommen von gefährlichen Situationen verantwortlich.

Bei der Durchsicht der Berichte sowie in der Aufarbeitung der Geschehnisse galt es daher selbstkritisch zu hinterfragen, ob die verantwortlichen Führungskräfte vor Beginn der Arbeiten zu wenig auf Sicherheit achteten, ob die Kommunikation zwischen Baustellenführungspersonal und Mannschaft nicht funktionierte, ob bei den aufsichtshabenden Verantwortlichen auf die Einhaltung eines sicherheitstechnisch richtigen Verhaltens zu wenig geachtet wurde und ob seitens der Arbeiter bzw. Arbeiterinnen selbst keine grundsätzliche Übereinkunftsmöglichkeit hinsichtlich eines sicherheitstechnisch ordnungsgemäßen Benehmens bei der Arbeit vorlag.

Das Schulungsvideo „Sicherheit im Pipelinebau“

Das gegenständliche Schulungsvideo bildet im Wesentlichen die Inhalte des Regelwerks „Sicherheits Certifikat Contraktoren“ (SCC) (von englisch: Safety Certificate Contractors) ab.

Die gelisteten Themen stellen die Grundlage für das beschriebene Schulungsvideo über Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz dar und werden im Video praxisbezogen behandelt.

Mit der Produktion des Schulungsvideos wurde die Firma sheeptracks media betraut. Die Außenaufnahmen fanden am 2. und 6. Dezember 2011 vor Ort auf einer Pipeline-Großbaustelle der HABAU GROUP statt. Aufgrund des diesigen Herbstwetters trugen zu dieser Jahreszeit bereits alle Arbeiter auf der Baustelle ihre Winterjacken mit großen Firmenlogos – das trug zu einem unerwarteten, wenngleich nicht unerwünschten Corporate Branding bei, welches das wetterbedingte schlechte Licht für Filmaufnahmen wieder wettmachte. In einem kurzen Zeitraffer wurden der Prozess der Herstellung einer Pipeline und die dafür erforderlichen Arbeitsschritte gepaart mit den dafür notwendigen Sicherheitshinweisen und -informationen filmisch in Szene gesetzt:

  • der Antransport eines Gerätes auf dem Tieflader, wobei das Entfernen der Transportsicherung und die Entladung (sowie das Säubern des Laders, um eine Verunreinigung der öffentlichen Verkehrsflächen hintanzuhalten) gezeigt werden
  • das korrekte Verlassen des Arbeitsgerätes (Mittagspause, Arbeitsschluss oder Ähnliches), Abstellen des Geräts, Verwendung eines Rucksackes als ergonomisch sinnvolle Lösung zum Transport persönlicher Utensilien, damit beide Hände für das Absteigen frei bleiben
  • ein Kommitment des für den Pipelinebau ressortzuständigen, 2015 verstorbenen Konzern-Geschäftsführers, BR h.c. Dipl.-Ing. Karl Trauner, zu einer nachhaltigen Arbeitssicherheit in den Unternehmen der HABAU GROUP
  • eine morgendliche Arbeitsantrittsbesprechung (Toolbox-Meeting) über die zu treffenden Baustellensicherungsmaßnahmen im Baubüro (wobei eine Detailaufnahme das Ergebnis einer korrekt durchgeführten Einbautenerhebung samt planlicher Darstellung als sicherheitstechnische Arbeitsvorbereitung darstellt)
  • die Einweisung eines Maschinisten vor Arbeitsbeginn, um Beschädigungen am Bestand (z. B. Leitungen) zu vermeiden
  • der Transport von operativ tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ordnungsgemäßer sicherheitstechnischer Adjustierung, korrekter und vollständiger Arbeitsbekleidung sowie das Mitführen der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
  • korrekte Zugänge zur Arbeitsstelle (Achten auf erforderliche Überstände von Anlegeleitern) sowie ordnungsgemäße Beispiele von Absperrmaßnahmen mit verschraubten Bauzäunen
  • das sicherheitstechnisch richtige Aufstellen eines Lastkraftwagens mit Ladekranvorrichtung, wobei das richtige Ausfahren der Seitenstützen, das Unterlegen von Lastverteilungsplatten sowie das Aufstellen von Sicherungsposten mit Warnweste zur Absicherung des Hebevorganges gezeigt werden
  • die richtige Verwendung von Anschlagmitteln im korrekten Zustand mit gültiger Prüfkennzeichnung (verbunden mit der Aufforderung, defekte Lastaufnahmemittel unbedingt auszuscheiden)
  • das richtige Ausführen von Hebearbeiten, das eine richtige örtliche Positionierung des Kranführers bedingt, um den gesamten Hebevorgang überblicken zu können
  • das Absenken der Rohre in den Rohrgraben (für die Durchführung dieses Arbeitsvorganges werden der Einsatz der richtigen Gerätschaften, die Verwendung ordnungsgemäßer Anschlagmittel und die richtigen Standorte der am Hebevorgang beteiligten Personen gezeigt)
  • richtig gesicherte Rohre, kein Besteigen von Rohren sowie Vorhalten eines Löschmittels

Resümee

Da zumindest im deutschsprachigen Raum kein geeigneter Schulungsfilm als Lehrbehelf existiert, der die Eigenheiten des Pipelinebaus abdeckt, stellt die Produktion des Videos „Sicherheit im Pipelinebau“ für die HABAU GROUP eine Besonderheit sowie ein probates Mittel zur Erhöhung der Arbeitssicherheit am Bau dar. Aufgrund einer in der Vorproduktionsphase erfolgenden gezielten Auseinandersetzung mit der Performance der Arbeitssicherheit bei bereits abgewickelten Pipelinebauprojekten war es möglich, bei der Umsetzung des Films zielgerichtete und firmenspezifische Lösungsantworten auf im Baualltag auftretende Sicherheitsfragen zu geben. Darüber hinaus erfolgt durch die Verknüpfung von unternehmenseigenen Daten und Fakten mit die Sicherheit und Gesundheit betreffenden Inhalten eine hohe Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen einerseits und mit den zu vermittelnden Inhalten zur Erhöhung des eigenen Sicherheitsverhaltens andererseits. Die aktive Verwendung neuer Medien – im gegenständlichen Fall des Internets, indem man das Schulungsvideo auf YouTube lud – sichert sowohl die uneingeschränkte Verfügbarkeit des Films als Hilfsmittel für Baustellenführungskräfte als auch die Akzeptanz des Gezeigten aufgrund der aktiven Verwendung von modernen Kommunikationsformen. Darüber hinaus bietet die freie Verfügbarkeit auch interessierten Dritten die Möglichkeit, auf das gegenständliche Video zuzugreifen. Die Länge des Kurzfilms entspricht im Mittel auch anderen auf YouTube hochgeladenen Clips – sie garantiert eine hohe Aufnahmefähigkeit der gezeigten Inhalte und macht sich damit die Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Branchen zunutze. Aufbau und Bildsprache des Schulungsvideos sind zeitgemäß und in aktueller Form gehalten, um dem besonderen Ziel der HABAU GROUP von „null Arbeitsunfällen“ näherzukommen.

Links zu den Videos:

HABAU, ein österreichischer Familienbetrieb

Die HABAU GROUP mit dem Sitz der HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H. (www.habau.com) in Perg, Oberösterreich, ist eine jahrzehntelang erfolgreich gewachsene Familien-Bauindustrieunternehmensgruppe. Sie zählt zu den Top 4 der Branche in Österreich. Trotz ihrer Größe steht die Gesellschaft mit ihren Töchtern noch im ausschließlichen Eigentum der Familien Halatschek und Heindl.

Durch verschiedene Firmenkäufe und Neugründungen ist die Unternehmensgruppe heute mit eigenen Firmen bzw. Beteiligungen nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland sowie in vielen anderen Ländern Europas und darüber hinaus tätig. Aufgrund der vielfältigen Tätigkeitsfelder ist es der HABAU GROUP möglich, weltweit Komplettlösungen in den Bereichen Hoch-, Tief-, Fertigteil-, Pipeline- und Untertagebau anzubieten.

Die HABAU GROUP beschäftigt durchschnittlich 4.237 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurde eine Bauleistung von 1,112 Mrd. EURO (per 31.3.2015) erwirtschaftet.

Zusammenfassung

Mit einem selbst produzierten Sicherheitsvideo, das über das Internet verfügbar ist, will die HABAU GROUP ihre Strategie "Null Unfälle im Pipelinebau" weiterverfolgen.


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